Anker der SSD A59
Anker der SSD A59

Anker der "Deutschland" auf dem Dorfplatz in Sengwarden

 

Verbleib

 

Früher als erwartet wurde 1989 entschieden, die Deutschland im Folgejahr außer Dienst zu stellen. Das bei seinem Bau mit allen wesentlichen Anlagen, Waffen und Geräten der schwimmenden Marine ausgestattete Schiff entsprach nach 27 Jahren Dienstzeit aufgrund der zwischenzeitlichen Entwicklung bei den Booten und Schiffen der Marine nicht mehr den Anforderungen nach dem „Spiegelbild der Flotte“. Selbst mit hohem finanziellen Aufwand hätte das Schiff nicht mehr so modernisiert werden können, dass es einen der Technik entsprechenden Stand der flottennahen Ausbildung gewährleisten konnte. Hohe jährliche Betriebskosten und eine erforderliche aufwendige Grundinstandsetzung in Höhe von 40 Mio. DM (ca. 20,4 Mio. Euro) gaben den Ausschlag für die Entscheidung.

 

Die bisher auf dem Schulschiff durchgeführte Ausbildung wurde danach durch Einheiten der Zerstörerflottille übernommen. Der Name Deutschland sollte ursprünglich von der ersten Fregatte der Klasse F123 in der Bundesmarine fortgeführt werden, diese Absicht wurde aber wegen der neuen Bundesländer nicht mehr realisiert.

 

Anfang Oktober 1989 ging das Schiff außer Fahrbereitschaft und etwa 50 Besatzungsmitglieder bereiteten die Außerdienststellung vor.

 

Aufgelegt im Arsenalhafen, fiel die Deutschland besonders ins Auge. Alle Überlegungen, das Schiff in Wilhelmshaven zu halten – als Standort für das zu diesem Zeitpunkt projektierte Marinemuseum oder als Hotel – ließen sich nicht verwirklichen. Bei einer angemessenen Nutzung wäre die Bundesregierung bereit gewesen, das Schiff kostenlos zu überlassen, es fand sich jedoch niemand, der die Umbau- und Nutzungskosten hätte zahlen können. So trat das entmilitarisierte Schiff am 27. Dezember 1993 auf dem Haken des russischen Hochseeschleppers Svetlomor 3 die letzte Reise zum Abwrackstrand von Alang an, wo die Deutschland 80 Tage später eintraf. Nur ein Anker ist zurückgeblieben und steht jetzt auf dem Dorfplatz von Sengwarden.